Zum Hauptinhalt springen

Säule 3a: Die private Vorsorge in der Schweiz

268  |  Erscheinungsdatum: 28.02.2024
Letzte Aktualisierung: 04.03.2024

Die Säule 3a ist ein wichtiger Bestandteil des schweizerischen Vorsorgesystems und bildet zusammen mit der ersten und zweiten Säule die Grundlage für die finanzielle Absicherung im Alter.

Im Rahmen dieses Artikels erhalten Sie einen umfassenden Überblick über die Säule 3a, deren Vorteile, die verschiedenen Einzahlungsmöglichkeiten und die steuerlichen Aspekte.

Die drei Säulen der schweizerischen Vorsorge

Das schweizerische Vorsorgesystem ist in drei Säulen unterteilt:

  1. Erste Säule: Die staatliche Vorsorge (AHV/IV)
  2. Zweite Säule: Die berufliche Vorsorge (Pensionskasse)
  3. Dritte Säule: Die private Vorsorge (Säule 3a und 3b)

Die erste und zweite Säule decken in der Regel nur einen Teil des Einkommens im Ruhestand ab.

Die dritte Säule, insbesondere die Säule 3a, ermöglicht es, die finanzielle Lücke zu schliessen und den gewohnten Lebensstandard im Alter beizubehalten.

Was ist die Säule 3a?

Die Säule 3a bezeichnet die gebundene Vorsorge in der Schweiz.

Sie ist ein freiwilliges Vorsorgeinstrument, das dazu dient, die finanzielle Absicherung im Alter, bei Invalidität oder im Todesfall zu ergänzen.

Die Säule 3a ist hauptsächlich für Personen gedacht, die in der Schweiz steuerpflichtig sind und ein Einkommen aus unselbständiger oder selbständiger Erwerbstätigkeit haben.

Säule 3a Konto

Ein Säule 3a Konto ist ein spezielles Vorsorgekonto, das bei einer Bank oder einer Versicherung eröffnet werden kann.

Es gibt zwei Haupttypen von Säule 3a Konten:

  • Banklösung: Ein Spar- oder Anlagekonto bei einer Bank, auf das regelmässig Einzahlungen getätigt werden.
  • Versicherungslösung: Eine gebundene Vorsorgeversicherung, die bei einer Versicherungsgesellschaft (z. B. Swiss Life) abgeschlossen wird.

Maximalbetrag und Einzahlungen

Die jährlichen Einzahlungen in die Säule 3a sind bis zu einem gesetzlich festgelegten Maximalbetrag steuerlich absetzbar.

Für das Jahr 2021 beträgte der Maximalbetrag für Erwerbstätige, die einer Pensionskasse angeschlossen sind, CHF 6’883.

Für Selbständigerwerbende ohne Pensionskasse liegte der Maximalbetrag bei 20% des Nettoerwerbseinkommens, jedoch höchstens CHF 34’416.

Es besteht keine Pflicht, den Maximalbetrag jedes Jahr auszuschöpfen.

Die Einzahlungen können flexibel gestaltet werden, je nach persönlicher finanzieller Situation und Vorsorgezielen.

Steuervorteile der Säule 3a

Die Säule 3a bietet verschiedene Steuervorteile, die die private Vorsorge attraktiv machen:

  • Einkommenssteuer: Die jährlichen Einzahlungen in die Säule 3a können vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden, was zu einer Reduktion der Einkommenssteuer führt.
  • Vermögenssteuer: Das angesparte Kapital auf dem Säule 3a Konto ist von der Vermögenssteuer befreit.
  • Ertragssteuer: Die Zins- und Kapitalerträge aus der Säule 3a sind während der Ansparphase von der Einkommens- und Verrechnungssteuer befreit.

Entnahme der Säule 3a

Die Säule 3a kann in folgenden Fällen vorzeitig entnommen werden:

  • Wohneigentum: Die Säule 3a kann zur Finanzierung von selbstgenutztem Wohneigentum verwendet werden. Die Entnahme muss mindestens fünf Jahre vor der Pensionierung erfolgen.
  • Selbständigkeit: Bei Aufnahme einer selbständigen Erwerbstätigkeit kann die Säule 3a entnommen werden.
  • Auswanderung: Bei definitiver Auswanderung aus der Schweiz kann das gesamte Säule 3a Kapital bezogen werden.
  • Invalidität: Im Falle einer Invalidität kann das angesparte Kapital vorzeitig entnommen werden.

Bei der ordentlichen Pensionierung wird das angesparte Säule 3a Kapital als einmalige Kapitalauszahlung ausbezahlt.

Die Auszahlung unterliegt einer reduzierten Kapitalauszahlungssteuer, die vom Wohnsitzkanton abhängig ist.

FAQs

Was ist der Unterschied zwischen Säule 3a und 3b?

Die Säule 3a ist die gebundene Vorsorge, während die Säule 3b die freie Vorsorge bezeichnet.

Die Säule 3a bietet steuerliche Vorteile und unterliegt gesetzlichen Regelungen.

Die Säule 3b umfasst alle anderen privaten Vorsorgemassnahmen, wie beispielsweise private Sparkonten oder Lebensversicherungen, die keine steuerlichen Vorteile bieten.

Wie viele Säule 3a Konten darf ich eröffnen?

Es gibt keine gesetzliche Beschränkung für die Anzahl der Säule 3a Konten.

Allerdings darf der jährliche Maximalbetrag über alle Konten hinweg nicht überschritten werden.

Durch die Eröffnung mehrerer Konten kann eine gestaffelte Kapitalauszahlung im Ruhestand ermöglicht werden, um mögliche Steuervorteile zu nutzen.

Kann ich meine Säule 3a auf eine andere Bank oder Versicherung übertragen?

Ja, es ist möglich, das Säule 3a Konto von einer Bank oder Versicherung zu einer anderen zu übertragen.

Der Wechsel kann steuerliche oder strategische Gründe haben, wie zum Beispiel die Suche nach einer höheren Rendite oder besseren Anlageoptionen.

Achten Sie jedoch auf mögliche Gebühren und Fristen, die bei einer Übertragung anfallen können.

Schlussfolgerung

Die Säule 3a ist ein zentraler Bestandteil der privaten Vorsorge in der Schweiz und bietet attraktive Steuervorteile.

Durch regelmässige Einzahlungen und die Nutzung des maximalen Einzahlungsbetrags kann die finanzielle Absicherung im Ruhestand verbessert werden.

Die verschiedenen Entnahmemöglichkeiten der Säule 3a bieten zudem Flexibilität in unterschiedlichen Lebenssituationen.

Um das volle Potenzial der Säule 3a auszuschöpfen, ist es wichtig, sich frühzeitig mit der eigenen Vorsorgeplanung auseinanderzusetzen und die verschiedenen Angebote von Banken und Versicherungen zu vergleichen.

Eine fundierte Beratung kann dabei helfen, die optimale Strategie für die individuelle Situation zu finden und den gewünschten Lebensstandard im Alter sicherzustellen.

Autor

Adralis

Adralis - simplifying finances.